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DEUTSCHLAND I ÖSTERREICH

„Jetzt deine Generation sagt natürlich, ja, eine Grenze ist für mich eine Einschränkung der Freiheit und ich muss sagen, mir hat die Grenze, egal in welches Land, nie was ausgemacht. Weil ich bin ein unbeschuldeter Bürger. Es tut mir nicht weh, meinen Personalausweis herzuzeigen. Es tut mir auch nicht weh, einen Führerschein herzuzeigen oder einen Fahrzeugschein, weil das einfach das Recht jeden Staates ist, zu wissen, wer in sein Land kommt.“ - Udo

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„Genau, ich mach da schon auch einen Unterschied zwischen Zuhause und Heimat. Heimat ist für mich wirklich diese Kulisse hier, das tolle Berchtesgadener Land und Zuhause ist echt da, wo meine Freunde sind und inzwischen ist es wieder relativ deckungsgleich, es gab aber auch Zeiten, gerade, als wir frisch zurück gekommen sind, als ich vom Baskenland heim gekommen bin, hab ich mich überhaupt nicht wirklich zuhause hier gefühlt, weil mir irgendwie alles zu eng, zu komisch war. Also, glaube ich, auch ein bisschen zyklisch entwickelt sich das. Aber ich denke, es wird sich jetzt tendenziell, vom Trend her, weiterhin, weil ich ja auch immer mehr tolle Leute hier kennen lerne und sich auch hier vielleicht noch neue Freundschaften entwickelt, auch die Freunde, die ich jetzt in meiner alten Arbeit gefunden hab, es trägt dazu bei, dass Zuhause und Heimat immer deckungsgleicher werden.“ – Anna

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„Ich meine, die Berge sind irgendwie für mich so ein Symbol für Grenzenlosigkeit und Freiheit und hier unten in der Stadt oder im Dörflichen mag man noch irgendwo eine Grenze sehen, aber auf den Bergen sieht man die ja irgendwie erst recht nicht. Da ist ja keine Markierung oft und gar nichts und das war irgendwie so absurd, dass man teilweise dann theoretisch schon illegal irgendwo war, wo man davor auch nie darüber nachgedacht hat: Ist das jetzt ein deutscher Berg oder ist das jetzt ein österreichischer Berg und ja, wenn das ein geteilter Berg ist, wo genau ist die Grenze. Das war irgendwie total absurd.“ – Anna

„Grenzen wird es immer geben. Aber nicht diese harten Grenzen. Also Grenzen im Denken, in Kulturen, in Entwicklungen wird es immer geben. Aber das ist ja auch Vielfalt, das finde ich nicht unbedingt schlecht. Man kann hier im Grenzgebiet auch viel Positives aus der Lage gewinnen.“ - Susanne

„Grenzen spielen sich nur im Kopf ab. Die Menschen müssen sich verstehen, diesseits und jenseits von irgendwelchen Grenzen. Der Rest ist Leben. Das Leben ist Veränderung und das fast jeden Tag.“ - Udo

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„Es hat ja jeder über die Grenze gehen dürfen, wenn er ordnungsgemäß seine Dokumente dabei hatte. [...] Der normale Bürger, der sieht zwar jetzt da so einen blöden Stein rumstehen, aber der weiß ja nicht, was auf dem Stein alles drauf steht, wie die Grenze jetzt verläuft und wann er jetzt in Österreich ist und wann er in Bayern ist.“ - Udo

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„H: Geschrieben hat man zu Zeiten der Kaiser: Die Kugel rollt und Wasser fällt. Das hat sich nach bestimmten Seitenteile gerichtet: Die Kugel rollt oder auch Wasser fällt. Und so hat man die Grenzen dann „ausdeischelt“ – so würden wir sagen, und dann ist der Grenzstein so gesetzt worden mit den Läufern dazwischen, damit du dich nicht verläufst. Deswegen hat man sie Läufer genannt. Da war der Grenzstein 30, der nächste Läufer 30.1, der nächste Läufer 30.2. Das waren kleinere Grenzsteine und die großen Grenzsteine, die waren auch direkt bemalt. C: Die seid ihr abgelaufen oder? Da seid ihr von Stein zu Stein gegangen.“ – Christian und Heinz

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