
MARIE KONRAD
DÜÜTSCHLAND I SCHWEIZ
„Also das Arbeiten können und Reisen ohne diese Grenzen, natürlich spreche ich jetzt nur von der EU, die Schweiz ist bis heute ja noch nicht dabei oder nur teilweise irgendwie, mit einem Bein…im Knast. Es macht es zum Teil schon viel einfacher für ganz viele Menschen, egal ob beruflich oder privat und dann wechselt es sich auch super schön. Das hab ich auch selbst schon zu schätzen gelernt. Bin auch viel einfacher manchmal bei meinen Reisen früher, vor Kurzem, vor ein paar Jahren, auch schon mit meinem Pass als Doppelbürger einfacher irgendwohin gekommen mit Arbeit, als wenn ich nur den Schweizer Pass gehabt hätte. Finde aber auch, dass offene Grenzen nicht nur ein Segen sind, sondern auch schon die Kehrseite der Medaille nicht vergessen werden darf. Sage ich jetzt mal so, Stichwort: Offene Grenzen? Das sagt ja schon alles: offene Grenzen. Also Kriminalität vielleicht, Menschenhandel, Drogenschmuggel sind Dinge, die da auch mit einfließen, die ja eigentlich nicht so unbedingt schön sind.“ - Martin

„Ich persönlich engagiere mich schon sehr lange im Bereich Kultur. Meine Steckenpferde sind Kabaret und Weltmusik mit Jazz-Einflüssen und vielen anderen Sachen. Ich mache das schon sehr lange und ich glaube, dass es kaum ein anderes Erleben gibt, was Menschen einfach zueinander bringt, als Musik und gemeinsames Erleben wie Theater, Kabaret oder was auch immer, ist eigentlich ganz egal, wir fühlen nämlich alle ziemlich gleich und da, glaube ich, haben wir absolut großen Chancen, dass wir Freundschaft pflegen können, gemeinsame Interessen pflegen können und wenn wir das auch noch gemeinsam organisieren, haben wir einfach so eine Art Zugehörigkeitsgefühl, weil wir nämlich immer merken: Da sitzt vielleicht jemand nebendran, der ist jetzt zufällig Schweizer oder meinetwegen Franzose und wir haben die gleiche Freude, wir haben den gleichen Spaß an der gleichen Aktion und das finde ich, sind Erlebnisse, die sollten wir uns nicht nehmen und nicht nehmen lassen.“ - Renate
„Grenzen wird es immer geben. Aber nicht diese harten Grenzen. Also Grenzen im Denken, in Kulturen, in Entwicklungen wird es immer geben. Aber das ist ja auch Vielfalt, das finde ich nicht unbedingt schlecht. Man kann hier im Grenzgebiet auch viel Positives aus der Lage gewinnen.“ - Susanne

„Ich sehe Zäune überhaupt nicht gern, sowieso nicht gern. Das finde ich, war sicher kein schönes Erlebnis, es war ein befremdliches, aber kein Schock. Vielleicht muss man das tatsächlich so sehen: Ich hab ja auch schon ein bestimmtes Alter und ich hab schon ein paar Sachen in meinem Leben gesehen und das empfinde ich jetzt nicht als die größte Tragödie in meinem Leben. Vor allen Dingen, weil man wusste: Das wird sich wieder verändern oder ich hatte das Vertrauen da rein, dass sich das wieder verändern wird und das hat es ja auch.“ – Renate
„Natürlich Grenze, da gibt es Vorteile und Nachteile. Als Vorteil zum Beispiel: Ich hab einen deutschen Pass. Ich kann in die Schweiz arbeiten. Das ist gar kein Problem. Andere Seite, da gibt es viele Drogengeschäfte, viele Waffengeschäfte, viele dreckige Sachen. Natürlich gibt es die auch.“ - Özgür

„Für Ihre Generation ist es natürlich ein Erlebnis, das sie nie hatten, das Sie auch gar nicht kennen. Aber gehen Sie mal 30, 40 Jahre zurück: Die Grenzen waren ja nicht immer so offen, auch nicht zu Frankreich. Ich kenne das noch super gut, ohne Ausweis durfte man nie über die Grenze und auch nur ein bestimmtes Kontingent mitnehmen. Das ist ja völlig offen heute, Grenzen von der EU. Das haben wir ja auch schon anders kennen gelernt.“ - Renate

„Ich wünsche mir, dass man offener ist, auch zu den anderen Staaten, also jetzt nicht nur Deutschland und die anderen Nachbarländer. Es gibt ja diverse Staatsverträge und ich finde es auch nicht so schlimm, wenn man da als Land was gibt, weil es kommt immer was zurück. Es muss ja nicht direkt von da zurück kommen. Es kommt von irgendwo und ich glaube, das gleicht sich aus. Und in der Schweiz, da fehlt mir noch etwas, da ist man etwas verkrampft, sag ich jetzt mal: ‚Können wir denen das geben?‘ Etwas misstrauisch und da finde ich, könnte man noch etwas dran arbeiten. Ich glaube aber, es geht in eine gute Richtung, auch mit dem Austausch, nicht nur von den Regierungen, auch von der Gesellschaft.“ - Cyril
„Grenzen wird es immer geben. Aber nicht diese harten Grenzen. Also Grenzen im Denken, in Kulturen, in Entwicklungen wird es immer geben. Aber das ist ja auch Vielfalt, das finde ich nicht unbedingt schlecht. Man kann hier im Grenzgebiet auch viel Positives aus der Lage gewinnen.“ - Susanne
„J: Es sind natürlich immer einige, die auch in den jetzigen Zeiten noch hadern und meinen, dass die Schweiz autark sein könnte und eh das Beste auf der Welt ist und auf sich selbst gestellt sein könnte. Und solche Ideen finden sogar Zuspruch. R: Ja bei manchen. Bei uns ja auch. Aber es ist ja doch ein sehr konservatives Denken und Verhalten. J: Es ist ja völlig reaktionär und rückständig. R: Rückständig, nicht traditionell. J: Aber die Kräfte haben doch erfolgreich bewirkt, dass die Schweiz nicht in der EWG ist und nicht in der EU und die Schweizer, wenn sie abstimmen dürfen, stimmen sie meistens aus Reflex: Nein. R: Gut, das wird ja jetzt auch ein Problem werden in Zukunft, weil die bilateralen Verträge laufen jetzt aus, einige und da wird man wohl neue Wege finden müssen, damit das gehandhabt werden kann unter den Ländern, weil einige Verträge laufen jetzt aus. J: Politisch haben die Rückständigen in der Schweiz ein Übergewicht.“ – Renate und Jan