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Unter Druck //

Projektarbeit im Master

Europäische Medienwissenschaften

an der Universität Potsdam

Die Fotografien dokumentieren türkische Frauen mit Kopftuch auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit in der Marmaray-Bahn in Istanbul.

Der Schnellzug rauscht seit sechs Jahren unter dem Bosporus Fluss entlang, zwischen Sirkeci und Üsküdar, zwischen Europa und Asien. Die „neue eiserne Seidenstraße“ – ein Symbol von Fortschritt, Schnelligkeit und der modernen Metropole.

 

Ganz im Gegensatz dazu das Bild der Frau mit Kopftuch, welches in der westlichen Welt nach wie vor verknüpft ist mit Vorstellungen eines konservativen, traditionellen Lebensstils unter dem Druck des Patriachats.

 

Was unvereinbar scheint, trifft täglich unter dem Wasser zwischen beiden Kontinenten aufeinander. Die Polarität wird aufgelöst.

 

Was bleibt, sind die Gemeinsamkeiten: Die Frau wird vom Kopftuch als auch von der Bahn im (Unterwasser-) Tunnel gleichermaßen umhüllt, bedeckt, von der Umwelt abgeschirmt.

 

Die Schichten bieten Schutz, dämpfen die Geräuschkulisse und schränken das Sichtfeld ein, während das Individuum dahinter nahezu verborgen bleibt. 

 

Was dagegen sichtbar wird, ist die Komplexität der kulturellen Identität der modernen türkischen Frau sowie der Stadt Istanbul als Schnittstelle zwischen West und Ost.

Selbstkritische Auseinandersetzung mit der dokumentarischen Foto-Arbeit "Unter Druck"

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